Nach einer Zeit großer Veränderungen bewegen wir uns nun auf einen etwas stabileren Markt mit einer besser angepassten Kostenstruktur zu. Die verringerten Lagerbestände auf der Vertriebsebene beginnen, sich positiv auf die Produktions-ebene auszuwirken, und wir erkennen, dass sich die Zinsentwicklung auf alle drei Geschäftsberei-che des Konzerns günstig auswirkt.
Der Abbau von Lagerbeständen auf der Vertriebsebene, der seit dem dritten Quartal des vergangenen Jahres im Gange ist, beginnt, sich nun positiv auf der Fertigungsebene auszuwirken. Darüber hinaus sind die Zinssätze in einem stetigen Abwärtstrend, was sich sehr wahrscheinlich sowohl auf den allgemeinen Konsum als auch auf die Produktion von neuem Wohnraum und das Interesse an der Renovierung bestehen-der Immobilien positiv auswirken wird. Unsere frühere Einschätzung, dass in der zweiten Jahreshälfte in allen unseren drei Geschäftsberei-chen eine allmähliche Verbesserung der Nachfrage zu erwarten ist, hat sich bestätigt.
Das im Frühjahr gestartete Maßnahmenprogramm ist weitgehend abgeschlossen und wird wie geplant im vierten Quartal dieses Jahres vollendet sein, sodass es 2025 seine volle Wirkung entfalten kann.
Der Umsatz des Konzerns sank im Neunmonatszeitraum um 15,7 %, verglichen mit einem Wachstum von 23,2 % im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der organische Rückgang betrug 20,0 %, verglichen mit einem organischen Wachstum von 17,4 % in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres.
Das Betriebsergebnis, bereinigt um die Vergleichbarkeit beeinflussende Posten, verschlechterte sich im Zeitraum um 61,0 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum, und die operative Marge fiel von 15,4 % auf 7,1 %. Das bereinigte Ergebnis nach Finanzergebnis ging um 75,7 % zurück, und die Gewinnmarge sank auf 4,1 % (14,2 %).
Bestandsanpassungen wirken sich aus
Der größte Teil des Neunmonatszeitraums war – insbesondere bei Wär-mepumpen und Kaminen – durch umfangreiche Bestandsanpassungen in den Vertriebskanälen gekennzeichnet. Dies hat dazu geführt, dass die Nachfrage bei den Herstellern schwächer war als die zugrunde liegende Nachfrage der Endverbraucher.
Seit Mitte des Jahres gibt es im Vertrieb deutliche Signale, dass die Lagerbestände in den meisten Märkten ein akzeptableres Niveau erreicht haben, was sich positiv auf den Herstellermarkt ausgewirkt hat.
Der deutsche Markt bleibt jedoch eine Ausnahme. Man geht davon aus, dass es mehrere weitere Quartale lang dauern wird, bis die Lager bestände ungefähr das Niveau anderer Märkte erreicht haben.
Zinsentwicklung wirkt sich positiv aus
Die drastischen und raschen Zinserhöhungen in den Jahren 2022–2023 trugen in mehreren Ländern entscheidend zu einem geringeren öffent-lichen Verbrauch, zu einem fast völligen Stillstand bei Wohnungsneubau und Renovierung sowie zu einer höheren Arbeitslosigkeit bei. Insgesamt wirkte sich diese Entwicklung sowohl auf die Nachfrage nach Wärme-pumpen als auch auf die Nachfrage nach Kaminen deutlich negativ aus.
Da die Inflation derzeit auf ein Niveau wie vor der Pandemie zuzusteuern scheint, werden die negativen Auswirkungen der Zinserhöhungen wahrnehmbar. Die Argumentation für höhere Zinssätze wird daher seit einigen Monaten durch die engagierte Befürwortung von Zinssenkungen ersetzt, damit die Wirtschaft wieder in Gang kommt.
Diese Entwicklung dürfte sich sowohl auf die allgemeine Konsumneigung als auch auf die Nachfrage beim Wohnungsneubau und nach Renovierungen von Bestandsimmobilien positiv auswirken.
Übergang
Trotz aller offensichtlichen Warnsignale, dass mit dem Klima nicht alles in Ordnung ist, fehlt es leider zwischen den Ländern und Kontinenten an einer einenden Kraft und einem Konsens hinsichtlich der erforderlichen Maßnahmen.
Der Übergang zu einer nachhaltigeren Gesellschaft geht viel zu langsam vonstatten. Dies liegt stark daran, fossile Brennstoffe preislich begünstigt werden, während parallel dazu Elektrizität stetig mit neuen Steuern und Abgaben belastet wird.
Der Übergang ist jedoch unausweichlich, und wir arbeiten unermüd-lich daran, diese Botschaft den Entscheidungsträgern auf allen Ebenen zu vermitteln und den Markt mit neuen, umweltfreundlicheren und ressourceneffizienteren Produkten zu versorgen.
Maßnahmenprogramm kurz vor Abschluss
Wie bereits erwähnt, wurde im ersten Quartal ein umfassendes Maßnahmenprogramm eingeleitet, das dazu diente, das Unternehmen an die damalige Nachfragesituation anzupassen.
Die jährlichen Einsparungen wurden damals auf rund 750 MSEK veranschlagt, wobei die einmaligen Kosten rund 1.095 MSEK betrugen.
Das Programm ist inzwischen zum größten Teil umgesetzt worden. Es wird davon ausgegangen, dass die verbliebenen Teile im vierten Quartal durchgeführt werden. Dann lassen sich auch die abschließenden Kosten des Programms sowie die vollständigen jährlichen Einsparungen bestimmen. Die vollen jährlichen Auswirkungen auf das Ergeb-nis werden im Jahr 2025 erreicht werden.
Entwicklung der Geschäftsbereiche
Alle drei Geschäftsbereiche haben während des neunmonatigen Zeit-raums viel Zeit und Energie in die Umsetzung des Maßnahmenprogramms gesteckt.
Im Einklang mit den Werten von NIBE wurde das Programm auf kon-sequente, aber auch humane Weise umgesetzt. Die Sparauflagen waren streng; jedoch wurden die ausscheidenden Mitarbeiter mit Respekt be-handelt, und ihnen wurde eine angemessene Abfindung angeboten.
Da Produktentwicklungs- und Marketinginitiativen grundsätzlich von Einsparungen ausgenommen sind, konnten im Berichtszeitraum kontinuierlich neue Produkte auf den Markt gebracht werden. Unser Ziel war und ist es, dass unsere Kunden nicht unter der sinkenden Nach-frage leiden sollen, die ganz spezielle Ursachen hat.
Mit dem abgeschlossenen sehr ehrgeizigen Investitionsprogramm haben wir auch gute Voraussetzungen für eine sinnvolle zukünftige Ex-pansion geschaffen. Zusammen mit einer den Erwartungen entspre-chenden allmählichen Erholung der Nachfrage und den Auswirkungen des im Laufe des Jahres durchgeführten Maßnahmenprogramms bildet dies den Hintergrund für unser Ziel, 2025 in jedem Geschäftsbereich wieder eine operative Marge innerhalb der historischen Bandbreite zu erreichen.
Investitionen für die Zukunft
Die Gesamtinvestitionen des Konzerns beliefen sich in den ersten neun Monaten des Jahres auf 2.018 MSEK, verglichen mit 10.908 MSEK im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Von den Investitionen entfallen 29 MSEK (8.631 MSEK) auf die Übernahme von Unternehmen, sodass 1.989 MSEK (2.277 MSEK) auf Investitionen in Bestandsunternehmen entfal-len. Ohne Berücksichtigung von Leasingverträgen belief sich die Ab-schreibungsrate auf 1.088 MSEK gegenüber 922 MSEK im entsprechen-den Zeitraum des Vorjahrs. Von dem im Jahr 2020 beschlossenen In-vestitionsprogramm in Höhe von 10 Milliarden SEK ist der größte Teil, etwas mehr als 8,8 Milliarden SEK, bereits umgesetzt worden. Die ver-bleibenden Bauinvestitionen werden 2024/2025 abgeschlossen, wäh-rend weitere Investitionen in die Kapazitätserweiterung in Erwartung einer steigenden Nachfrage verschoben wurden.
Markaryd, Sweden, November 15, 2024
Gerteric Lindquist
Managing Director and CEO
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